Europa gestalten
Europäische Demokratie in Bewegung seit 1979
Wie die Stimmen der Bevölkerung Europa veränderten
Wie die Stimmen der Bevölkerung Europa veränderten
Was mit sechs Staaten begann, die sich nach dem Krieg zusammentaten, um Frieden und wirtschaftlichen Wohlstand in Europa zu sichern, wurde zu einer Union aus 27 Mitgliedstaaten, die sich gemeinsam Herausforderungen wie Wirtschaftskrisen oder dem Klimawandel stellen.
Heute ist in der gesamten EU der freie Verkehr von Menschen, Waren, Dienstleistungen und Kapital möglich. Über 440 Millionen Bürgerinnen und Bürger können frei entscheiden, in welchem Mitgliedstaat sie leben wollen. Jeder EU-Staat muss die Staatsangehörigen anderer EU-Staaten mit Blick auf Beschäftigung, soziale Sicherheit und Steuern genauso behandeln wie seine eigene Bevölkerung.
Die EU ist der weltweit größte Handelsblock, und der Euro ist die am zweithäufigsten gehandelte Währung der Welt. Auch ist die EU der größte Exporteur von Industrieerzeugnissen und Dienstleistungen sowie der wichtigste Importmarkt für mehr als 100 Staaten. Mit entschiedenen politischen Maßnahmen sorgt sie außerdem dafür, dass Verbraucherinnen und Verbraucher geschützt sind.
Auch auf der Weltbühne spielen die EU und das Europäische Parlament eine wichtige Rolle. Die EU arbeitet mit Regierungen in 150 Entwicklungsländern sowie mit zivilgesellschaftlichen und internationalen Organisationen zusammen. Gemeinsam sind die EU und ihre Mitgliedstaaten weltweit der größte Geber von humanitärer Hilfe. Jedes Jahr stellt die EU sicher, dass mehr als 120 Millionen Opfer von Naturkatastrophen und Kriegen in über 80 Staaten Lebensmittel, Unterkunft, Schutz, medizinische Versorgung und sauberes Wasser bekommen.
Das Europäische Parlament ist darauf ausgerichtet, die Interessen der EU-Bevölkerung zu vertreten. Seine Befugnisse wurden durch EU-Verträge schrittweise gestärkt: Heute erstrecken sie sich auf die Bereiche Gesetzgebung, Haushalt und politische Kontrolle. Die Stimmen der Bevölkerung beeinflussen die Entscheidungen der EU somit heute mehr denn je.
Über seine Verbindungsbüros in allen Mitgliedstaaten tauscht sich das Parlament mit Bürgerinnen und Bürgern sowie Interessenträgern aus und pflegt Kontakte zu den nationalen, regionalen und lokalen Medien. Auch unterstützen die Verbindungsbüros die Abgeordneten dabei, ihr Mandat vor Ort auszuüben. In den USA und im Vereinigten Königreich bieten sie eine Anlaufstelle für alle, die die Entwicklungen in der Europäischen Union – insbesondere aus der Perspektive des Parlaments – verfolgen möchten.
Auch das Parlament selbst hat sich seit 1979 verändert. Unter den Abgeordneten sind immer mehr Frauen: 2019 waren 41 % der gewählten Abgeordneten Frauen, 1979 waren es noch 16 %. Zudem gibt es heute mehr Fraktionen – wodurch die Vielfalt von Ansichten zum Ausdruck kommt – und mehr fraktionslose Mitglieder.