- Ausstellung: Essbare Pflanzen aus Nord- und Südamerika
- Die Würze des Lebens – Chili und Paprika
PAPRIKA (Capsicum ssp)
Mit Mäßigung gegessen, hilft sie der Verdauung, aber in großen Mengen hat sie ruinöse Auswirkungen, weil sie sehr scharf und durchdringend ist. Deshalb ist der Gebrauch durch junge Männer gesundheitsschädlich, vor allem für die Seele, weil er Sinnlichkeit provoziert
José Acosta (1590) - ‘Historia natural y moral de las Indias’
Capsicum (Paprika, Spanischer Pfeffer, Chili) ist eine neotropische Gattung aus der Familie der Solanaceae, die etwa 32 Arten von Sträuchern und Halbsträuchern umfasst. Sie wächst von den südlichen USA bis nach Argentinien, wobei Südamerika die größte Arten-Vielfalt aufweist. Die meisten Arten kommen in Brasilien und Bolivien vor. Archäologische Funde beweisen, dass wilde Chilis bereits 8500 v. Chr. gegessen wurden. Die ersten Anbau-Spuren stammen aus Mexiko, aus der Zeit von 5000-6000 v. Chr. Fachleute glauben, dass die Kultivierung von Capsicum unabhängig voneinander in drei verschiedenen Gegenden, in Mittelamerika, in der Andenregion und im tropischen Tiefland Südamerikas begann.
Paprika und Chilis hielten lange vor Tomaten und Kartoffeln Einzug in die europäische Ernährung. Auf der iberischen Halbinsel wurden sie bereits seit Mitte des 16. Jahrhunderts, also weniger als 50 Jahre nach der "Entdeckung" Amerikas durch die Europäer kultiviert. Portugiesen und Spanier haben Chilischoten in Afrika und Asien eingeführt. Heutzutage werden mehrere Arten angebaut, sowohl in gemäßigtem Klima als auch in tropischen Regionen. Paprika und Chilis sind wesentlicher Bestandteil vieler Küchen geworden.
Chili Früchte gibt es in vielen Größen, Formen, Farben, Aromen, Schärfegraden und Geschmacksrichtungen. Sie können roh, gekocht, getrocknet als Pulver oder als Extrakte verzehrt werden. Mehrere Arten finden auch medizinisch, pharmazeutisch oder als Schmuck Verwendung. Industriell dienen sie zur Herstellung von Farbstoffen und Insektenschutzmitteln.