Wertvolle Beiträge zu Wissenschaft und Kunst
Diese Geschichten handeln von acht Frauen, die trotz großer Herausforderungen und enormer Hürden einige der detailliertesten und präzisesten Pflanzenbeschreibungen verfasst und bedeutende Beiträge zu Wissenschaft und Kunst geleistet haben.
Berthe Hoola van Noten
Berthe Hoola van Nooten (1817-1892) war eine niederländische Botanik-Künstlerin, die für ihre Illustrationen in „Fleurs, Fruits et Feuillages Choisis de l'Ile de Java“ in den Jahren 1863-64 Bekanntheit erlangte.
1863 veröffentlichte sie in Brüssel 40 Tafeln mit interessanten Pflanzenarten aus Java. Diese waren Sophia Mathilde, der Ehefrau von König Wilhelm III. der Niederlande, gewidmet. Sie war mit Dirk Hoola van Nooten verheiratet. Sie reisten gemeinsam und gründeten eine protestantische Schule für Mädchen in New Orleans. Sie starb im Alter von 74 Jahren verarmt in Jakarta.
Madeleine-Françoise Basseporte
Madeleine Françoise Basseporte (1701–1780) war eine französische Malerin, die in Paris geboren wurde und auch dort starb. Bevor sie Hofmalerin für den Garten und das Kabinett des Königs wurde – die erste Künstlerin, die diese Position innehatte, – spezialisierte sie sich auf Pastellporträts.
Basseporte war vor allem für ihre botanischen Illustrationen bekannt, mit denen sie einen wissenschaftlichen Ansatz verfolgte und sich vornehmlich auf die Pflanzenstruktur konzentrierte. Bei der Aus- und Weiterbildung anderer Künstlerinnen, einschließlich der Töchter von König Ludwig, XV., spielte sie eine einflussreiche Rolle.
Alida Withoos
Alida Withoos (um 1661/62-1730) war eine niederländische Botanik-Künstlerin und Malerin. Sie wurde in Amersfoort geboren und von ihrem Vater ausgebildet. Die künstlerische Ausbildung von Frauen war zu ihrer Zeit nicht üblich, doch Withoos erwarb sich einen erstklassigen Ruf als Malerin, insbesondere durch ihre botanischen Bilder.
Sie war eine von vielen Künstlerinnen, die im Dienste der Kunstsammlerin und Gärtnerin Agnes Block im Landhaus Vijverhof Pflanzen malten. 1687 malte sie die erste in Europa angebaute Ananas.
Johanna Helena Herolt-Graff
Johanna Helena Herolt (1668–1723) war eine deutsche Botanik-Künstlerin aus dem 18. Jahrhundert und erlernte das Malen von ihrer Mutter Maria Sibylla Merian.
Sie ist bekannt für Blumenbilder und botanische Motive, die eine große Ähnlichkeit zur Arbeit ihrer Mutter aufweisen. Herolt und ihre Mutter arbeiteten an zahlreichen Werken zusammen, unter anderem an „Metamorphosis insectorum surinamensium“, das sich als besonders populär erwies. Durch ihre satten Farben auf dem Pergament sind ihre Bilder besonders lebendig. Sie verstand es meisterhaft, Pflanzen so wirkungsvoll wie möglich anzuordnen.
Augusta Innes Withers
Augusta Hanna Elizabeth Innes Withers (1792–1877) war eine englische Illustratorin für Naturgeschichte und erlangte vor allem durch ihre Zusammenarbeit mit Sarah Drake an den „Orchideen von Mexiko und Guatemala“ von Gartenbauer James Bateman Bekanntheit.
Sie wurde zur „Flower Painter in Ordinary“ von Königin Adelaide und Königin Victoria ernannt und gestaltete die Illustrationen für verschiedene Publikationen, unter anderem das Pomological Magazine von John Lindley.
Sarah Anne Drake
Sarah Anne Drake (1803–1857) war eine englische Botanik-Illustratorin und dabei insbesondere für ihre Zusammenarbeit mit John Lindley und Augusta Innes Withers bekannt.
Sie gestaltete über 1.000 Illustrationen für Publikationen wie „Edwards's Botanical Register“, die „Orchideen von Mexiko und Guatemala“ von James Bateman, die „Plantae Asiaticae Rariores“ von Nathaniel Wallich und die „Illustrations of the botany and other branches of natural history of the Himalayan Mountains“ von John Forbes Royle. Ihre Laufbahn endete 1847 mit dem Konkurs des Botanical Register, woraufhin sie nach Norfolk zurückkehrte, um sich dort um ihre ältlichen Verwandten zu kümmern.
Elisa-Honorine Champin
Elisa-Honorine Champin war eine französische Aquarellistin und Lithografin, die für ihre Darstellungen von Blumen, Obst und Gemüse Bekanntheit erlangte.
Von 1833 bis 1836 stellte sie ihre Bilder erstmals unter ihrem Mädchennamen Pitet aus. Nach ihrer Eheschließung mit dem französischen Maler Jean-Jacques Champin 1837 wirkte sie unter seinem Namen. Sie schuf Gemüseplakate für Le Jardin Potager, die von Lemercier & Cie gedruckt und als Werbung für Vilmorin-Andrieux, einem Saatguthandel, genutzt wurden.
Frances Elizabeth Tripp
Frances Elizabeth Tripp (1832–1890) war eine britische Botanikerin, Botanik-Illustratorin, Philanthropin und Schriftstellerin. Sie ist die Autorin von „British Mosses, their homes, aspects, structures and uses“, einem zweibändigen Werk, das erstmals 1868 veröffentlicht und von Tripp illustriert sowie von Benjamin Fawcett koloriert wurde.
Tripp fiel von ihrer Großmutter ein beträchtliches Erbe zu, mit dem sie ihre wissenschaftliche Forschung und gemeinnützige Zwecke verfolgte, die sich unter anderem auf die Unterstützung der Kyrle Society erstreckten, welche eine Sozialreform und die Gründung des National Trusts anstrebte.
Sie starb 1890 in London nach einem Herzinfarkt.