Ausstellung
In den 30er Jahren legte die Gemeinde Hatzenport an der Mosel ein Erinnerungsbuch zum Weltkrieg an. Der älteste Soldat aus Hatzenport war der Gefreite Peter Moritz, der im März 1917 im Alter von 47 Jahren eingezogen wurde und der Koblenzer Garnison angehörte. Der jüngste Soldat war der Kriegsfreiwillige Karl Stuntz, der bereits kurz nach seinem 16. Geburtstag im Juni 1916 zum Infanteristen ausgebildet wurde.
Jedem Kriegsteilnehmer aus dem Ort ist eine eigene Seite gewidmet, die die wichtigsten Informationen über seinen Kriegseinsatz beinhaltet, insbesondere Angaben über Dauer, Truppenteil, militärischen Rang, Einsatzorte, Teilnahme an Kämpfen, militärische Auszeichnungen und Verwundungen, bei gefallenen Soldaten Angaben zu der tödlichen Verwundung und dem Todesort. Illustriert werden die Beiträge in vielen Fällen durch Photos der Kriegsteilnehmer. Zur Vorbereitung des Erinnerungsbuches hatten die Veteranen oder ihre Angehörigen Fragebögen ausgefüllt.
Während des Krieges starben 20 Soldaten aus Hatzenport und 15 Soldaten wurden verletzt. Viele Verletzungen waren so schwer, dass sie nicht heilten, lebenslange Entstellungen verursachten oder letztendlich eine Amputation erforderten. Viele Veteranen blieben lange nach dem Krieg traumatisiert.
Dank Nikolaus Gerlach (1855 - 1935), der örtliche Hauptlehrer und Onkel von Max Kranz wissen wir mehr über das Leben in Hatzenport während des Krieges. Gerlach hat eine persönliche und aufrichtige Darstellung gegeben, in dem er die Ereignisse zwischen August 1914 und November 198 aus seiner eigenen Sicht beschreibt.
Nikolaus Gerlach führt auch die kriegsbedingte Auswirkungen auf das lokale Wirtschaftsleben und die private Lebensführung auf. Der Chronist erzählt insbesondere von Kriegsanleihen und diverse Sammelaktionen der Schulkinder. Im Dezember 1916 schlachtete der Kriegerverein ein drei Zentner schweres Schwein, damit zu Weihnachten jeder Soldat aus Hatzenport ein Wurstpaket erhalten konnte und gute Zigarren dazu.
