- Ausstellung: Feste in Europa
- Familie und Gemeinde
Als Menschen lieben wir es, uns gegenseitig mit Feierlichkeiten zu würdigen. Überall auf der ganzen Welt zeigen Menschen ihren Partnern, Familienangehörigen, Freunden und Mitgliedern ihrer Gemeinschaften ihre Dankbarkeit und Anerkennung zu verschiedenen Jahreszeiten.
Internationaler Kindertag
Kinder werden zu verschiedenen Anlässen verehrt, doch sie haben auch ihren eigenen besonderen Tag. Der Internationale Kindertag wurde bei der Weltkonferenz für das Wohlergehen der Kinder von 1925 eingeführt und wird in vielen europäischen Ländern am 1. Juni gefeiert. Dann ziehen Kinder oft ihre beste Kleidung an und erhalten Geschenke; sie dürfen an Spielen und prächtigen Umzügen oder besonderen Schulausflügen teilnehmen.
Für Erwachsene ist der Kindertag ein Anreiz zu Betrachtungen über wichtige Themen, wie die Rechte des Kindes, Sicherheit, Gesundheitsfürsorge und Bildung.
Fête du Muguet
In Frankreich und Teilen Belgiens steht die Familie im Mittelpunkt der ‚Fête du Muguet’ - dem Fest, das nach den Maiglöckchen- Bouquets, die sich als Symbol des Frühlings und des Glücks geschenkt werden, benannt ist.
Diese Tradition, die jedes Jahr am 1. Mai gefeiert wird, soll auf das Jahr 1560 zurückgehen, als ein Ritter König Karl IX. Blumen schenkte, um ihm gute Wünsche zu bringen. Daraus entstand der Brauch, den Damen an seinem Hof Bouquets auszuhändigen.
Mehr als fünf Jahrhunderte später werden an diesem Tag an Tausenden von Straßenständen Maiglöckchen verkauft. Wer ein Maiglöckchen mit 13 Glocken findet, soll im kommenden Jahr sogar besonderes Glück haben.
Identität der Gemeinschaft
Viele Gemeinschaften in ganz Europa haben ein jährliches Fest, um ihr Gefühl der Zugehörigkeit zu bekräftigen und ihre gemeinsame Geschichte, ihre Eigenschaften und Werte zu würdigen.
Seit 1990 findet jedes Jahr am 8. April der Internationale Tag der Romani, statt; sein Zweck und Anliegen soll nicht nur darin bestehen, die Romani-Kultur zu würdigen; er soll auch ein Ereignis zur Stärkung des Bewusstseins über die Verfolgung und Diskriminierung sein, von der die Romani heute immer noch betroffen sind.
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In Sápmi, einer Region in Nordeuropa ist der 6. Februar den finno-ugrischen Ureinwohnern, dem Sámi-Volk, gewidmet. Dieses Datum wurde zum Gedenken an den Sámi-Kongress von 1917 gewählt, bei dem sich Nord- und Süd-Sámi erstmals über nationale Grenzen hinweg versammelten, um Diskussionen über gemeinsame Probleme und Herausforderungen miteinander zu führen.
Die Sámi-Flagge wurde viele Jahre später, auf der 13. Sámi-Konferenz in Åre (1986), übernommen.
Der Kreis symbolisiert sowohl Sonne als auch Mond, während die Farben die des traditionellen Sámi-Kostüms sind.
Feste der Liebe
Am 23. April weht die katalanische Flagge stolz zur ‚Diada de Sant Jordi’ - dem Fest des Heiligen Georg.
An diesem Tag wird die Liebe und Kultur in Straßen und auf Plätzen gefeiert, wobei die Rose und das Buch die wichtigsten Symbole sind. Die Blüte erinnert an die Legende des Heiligen Georg als Ritter, der einer Prinzessin, nachdem er sie vor einem Drachen gerettet hatte, eine aus dem Blut des Ungeheuers geborene Rose gab.
Nach dieser Tradition werden Geliebten oder Freunden rote Rosen geschenkt, oft im Gegenzug für ein Buch - wobei letzteres jeweils an den Tod und an das Begräbnis zweier berühmter europäischer Dichter und Schriftsteller erinnern soll: Miguel de Cervantes und William Shakespeare.
Valentinstag
Der Valentinstag, mit dem ursprünglich der Frühlingsanfang gefeiert wurde, geht auf das römische Fest der Lupercalia zurück, das eine Heiratslotterie beinhaltete.
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Wenngleich der Valentinstag in einigen europäischen Ländern auf ein anderes Datum (wie den 24. Februar, wenn in Rumänien und Bulgarien Dragobete gefeiert wird, oder den 12. März für den Gregoriustag)in Slowenien) festgelegt ist, ist der 14. Februar - der von der Kirche als das Fest des Heiligen Valentin gewählt wurde - seit dem späten Mittelalter weithin als Fest der Geliebten und Freunde bekannt.
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Das Versenden von Botschaften geht auf das 16. Jahrhundert zurück, während kommerzielle Valentinskarten erst etwa 200 Jahre später allgemein eingeführt wurden.
Die Karten haben oft Motive des Cupid, des römischen Gotts der Liebe, oder von Vögeln - von denen man annimmt, dass sie zu der Jahreszeit in der Balzzeit sind - und sie sind mit roten Herzen als Symbol für die Gefühle der Liebe füreinander - dekoriert.
Neben schriftlichen Liebeserklärungen tauschen Paare auch oft kleine Geschenke (wie das lenço de namorados oder Taschentuch der Geliebten in Portugal), Süßigkeiten oder Blumen aus, und viele nehmen diesen Tag auch zum Anlass, um ihre Hochzeit zu feiern. Der 14. Februar ist eines der beliebtesten Heiratsdaten, und an diesem Tag haben bereits einige Massenhochzeiten auf der ganzen Welt stattgefunden.
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